MuK: Für mehr Liebe im Netz

© MUK e.V.

„Hass kann Hass nicht vertreiben, das kann nur die Liebe“, hat Martin Luther King in einer ähnlich düsteren Zeit einmal gesagt. Wer derzeit durch Nachrichten und Soziale Netzwerke scrollt, wird von Hassbotschaften und Fake News überrollt.

Oder muss genau hinsehen, ob es sich um KI-generierte Deep Fakes oder unseriöse Inhalte handelt. Es ist schwierig geworden Nachrichten zu filtern oder sich ihnen gar ganz zu entziehen. Und noch schwieriger, Kinder und Jugendliche dabei zu begleiten, das eigene Weltbild zu festigen und sich nicht zu Challenges verleiten zu lassen.

Wann, wenn nicht jetzt zum Jahreswechsel, bietet sich eine gute Gelegenheit, das eigene Verhalten zu überdenken und neue Erkenntnisse zu gewinnen: Die einen nennen es Digital Detox, wir nennen es Reflexion der eigenen Medienbiografie und, noch wichtiger, der eigenen Filterbubble, in der wir uns bewegen. Denn die meisten von uns – Hand aufs Herz – sind sich der eigenen Privilegien nicht bewusst: Wir sind frei in unseren persönlichen Entscheidungen und Meinungsäußerungen! Auch die Wahl der Nachrichtenquelle wird uns überlassen.

Ehrlicherweise ist das Nutzen kostenfreier Angebote verlockend, wie schnell sind die Häkchen an den AGB’s gesetzt, wie schnell Cookies akzeptiert, wie schnell geben wir damit unsere privaten Daten preis. Problematisch an der Sache ist nur leider, dass wir mit unserem Verhalten all den schlechten Nachrichten mehr Aufmerksamkeit schenken, als sie es verdienen. Dass wir oft ungefiltert Fotos, Videos, Sprüche, Memes weiterleiten, die die Diskussionen verschärfen, anstatt zu sie zu verhindern bzw. zu entspannen.

Und doch lassen wir uns immer wieder von Meldungen düsterer Zukunftsprognosen irritieren, glauben wir den reißerischen Headlines der Medien und stellen unsere Demokratie in Frage – und haben uns abgewöhnt, Fragen zu stellen. Statt nachzudenken konsumieren wir lieber, scrollen endlos durch die eigene Nachrichtenbubble und machen uns nur selten die Mühe, Inhalte zu prüfen – da sind wir übrigens nicht besser als unsere Kinder, denen wir das Dauerdaddeln vorwerfen. Eine gute Idee wäre doch daher, Falschnachrichten in Zukunft zu meiden oder noch besser aufzudecken, damit die Netzwelt etwas neutraler und unkommentierter wird. Übrigens finden auch Kinder solche Seiten wie www.correctiv.org oder www.mimikama.at toll, denn hier klären Content Creator über Hintergründe auf und geben nützliche Informationen.

Vielleicht versuchen wir es damit: Erst denken, dann teilen, bevor man Hatern eine Plattform gibt. Noch besser: wertschätzende und positive Botschaften versenden, offline und online, Inspiration dazu findet sich z.B. bei dieser Initiative für ein weltoffenes Deutschland www.gesichtzeigen.de. Und am besten fangen wir gleich damit an! Lassen Sie uns gemeinsam Haltung und Gesicht zeigen, bleiben wir sachlich in den Diskussionen und hinterlassen wir friedvolle und freundliche Kommentare. Gerne auch zu diesem Beitrag.

Autorin Ilona Einwohlt für MuK Hessen e.V.

Mehr Informationen unter: Institut für Medienpädagogik u. Kommunikation, Hessen e. V.

 

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