VZH: Tückisches Angebot mit langfristigen Folgen

© contrastwerkstatt/Fotolia.com

Verbraucherzentrale Hessen bietet Beratungen zur Immobilienverrentung an

Sich einen Traum erfüllen, die Kinder unterstützen oder einfach nur den gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten trotzen – das motiviert Menschen wie das Ehepaar H. Vor einigen Monaten hatten die beiden Senioren überlegt, ihre vor 30 Jahren erworbene und inzwischen bezahlte Immobilie zu verrenten. Doch bevor sie etwas unterschrieben haben, sind die beiden zur Verbraucherzentrale gegangen. Heute wissen sie: Das war in diesem Fall genau der richtige Schritt. Denn die meisten Angebote benachteiligen die Eigentümer enorm.

Seit 2018 wächst der Markt für Angebote, die eine Verrentung der eigenen Immobilie ermöglichen. Auf den ersten Blick scheinen die Angebote auch attraktiv: Man kann auf Lebenszeit in seiner Immobilie bleiben und bekommt einen bestimmten Geldbetrag zur freien Verfügung. Dafür sollen die Eigentümer einen Teil ihrer Immobilie an die Anbieter verkaufen.

Komplizierte Verträge
Die Tücken sind erst erkennbar, wenn man sich genauer mit den Angeboten befasst. Denn das Geld, das man bekommt hat einen hohen Preis. Der Anbieter wird Miteigentümer an der Immobilie und verlangt ein sogenanntes Nutzungsentgelt. Das wird zunächst über zehn Jahre festgeschrieben. Wie es danach weitergeht, ist offen. Wer das Nutzungsentgelt nicht mehr bezahlen kann, verliert unter Umständen seine Immobilie. Die Kosten der Immobilie wie Grundsteuer, Reparaturen oder Schornsteinfeger verbleiben meist bei den bisherigen Eigentümern. Der Anbieter beteiligt sich nicht. Und im Erbfall können die Erben die Immobilie nur erhalten, wenn sie an den Anbieter den vereinbarten Rückkaufpreis zuzüglich einer Wertsteigerung bezahlen.

Neues Beratungsangebot der Verbraucherzentrale
Die Verbraucherzentrale Hessen hat daher ihr Beratungsangebot erweitert und bietet denjenigen, die sich für ein Verrentungsmodell interessieren, ein Beratungsgespräch an. Die Beratung zu den am Markt befindlichen Angeboten zum Immobilienverzehr ist möglich in Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden. Alternativ besteht auch die Möglichkeit einer Beratung am Telefon oder per Video. Für die 90-minütige Beratung kann über (069) 972010-900 oder www.verbraucherzentrale-hessen.de/beratung-he ein Termin vereinbart werden.

Mit ihrer Beratung will die Verbraucherzentrale dazu beitragen, dass Immobilienbesitzer die Vertragsbedingungen von Anfang an genau kennen und die Risiken für sich und ihre Erben einschätzen können. Liegen Angebotsunterlagen vor, können sie zum Beratungstermin mitgebracht werden.

 

Newsletter

Liebe Familie,
hier finden Sie den aktuellen Newsletter der FamilienApp Hessen

Newsletter anschauen
Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege