VZH: Kleinere Portionen in der Gastronomie, weniger Abfälle

Die Ergebnisse des Marktchecks zeigen, dass Restaurants kleinere Portionen der Hauptgerichte in ihren Speisekarten bisher nicht standardmäßig anbieten. Gäste haben oft nur die Wahl zwischen Vorspeisen und Hauptgerichten. Restaurants weisen ebenfalls zu selten auf die Möglichkeit zur Mitnahme von Übriggebliebenem hin, obwohl dies einen positiven Anreiz für Gäste schaffen und so Lebensmittelabfälle reduzieren könnte.

Nach Ansicht der Verbraucherzentrale ist da noch viel Luft nach oben. Die Gastronomie könnte sich deutlich stärker gegen Lebensmittelverschwendung engagieren. Hauptgerichte zu selten als kleine Portion

Nur jedes fünfte Restaurant im Marktcheck bietet seinen Gästen Hauptgerichte sowohl als herkömmliche als auch als kleine Portion an.
In den meisten Fällen beziehen sich die Angebote nur auf einzelne, ausgewählte Gerichte und nicht auf das gesamte Speisenangebot. Kleinere Hauptgerichte wie Kinder- oder Seniorenteller werden dagegen häufiger angeboten. So haben 73 Restaurants (48 Prozent) im Check ein spezielles Angebot für Kinder und zehn eines für ältere Menschen (sieben Prozent).

Zu selten Hinweis aufs Mitnehmen von Resten
Im Restaurantcheck waren positive Beispiele wie „Übrigens: Wenn du die Portionen mal nicht alleine schaffst, kein Problem. Wir packen dir den Rest gerne ein.“ die Ausnahme. Nur bei vier der 153 untersuchten Restaurants fanden die Verbraucherzentralen in der Speisekarte einen Hinweis auf die Mitnahmemöglichkeit von Resten.
Dabei zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen, dass genau hier Anreize von Seiten der Restaurants sinnvoll sind. Die Hälfte der Befragten, die nur selten oder nie Reste mitnimmt, würde sich durch einen Hinweis ermutigt fühlen.

Hintergrund
Die im Sommer 2022 bundesweit von den Verbraucherzentralen an 153 Online-Speisekarten und Webseiten von Restaurants geprüften Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung gehen auf Empfehlungen des Dialogforums Außer-Haus-Verpflegung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zurück. Dieses hatte anhand von Modellprojekten Handlungsempfehlungen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen für die Gastronomie aufgestellt. Die Maßnahmen sind für die Gastronomie bisher noch freiwillig.
Das Marktforschungsunternehmen Forsa führte im Auftrag der Verbraucherzentralen eine repräsentative Online-Befragung in deutschen Privathaushalten durch. Befragt wurden im August 2022 bundesweit 2.027 Internet-Nutzerinnen und -Nutzer zu ihrer Einstellung zur Restemitnahme im Restaurant.

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